Blog meines Amerikapraktikums in Malvern

Dienstag, Juli 04, 2006

Stolz, Tränen & Feuerwerk

Wie so viele andere Zeitungen, Newspages und Blogs möchte auch ich ein paar Zeilen über eine bewegende und unvergessliche WM loswerden. Zwar habe ich hier in Amerika leider nur ein Echo des Jubels und feiernden Massen wahrgenommen, aber Deutschland war sogar bei den fußballfaulen Amerikanern im Gespräch. So sagte gestern ein Fernsehmoderator: "Es ist erstaunlich wie ein Sportereignis solche Mengen an Leuten verbinden kann. Hier wäre es unvorstellbar so viele Leute auf die Straßen zu bringen."

Auch wenn ich meinen Stolz auf die Nationalmannschaft nicht durch fahnenschwenkende Autokorsos ausdrücken konnte, so bin ich es trotzdem. Nicht zu letzt, weil Deutschland endlich wieder zu seinem Land stehen und ohne Nebengedanken Patriotismus zeigen kann. Unsere Jungs haben Grandioses geleistet und die Times schreibt: "Die (deutsche) Nationalmannschaft ist als ein Team mit Angriffslust neu aufgestellt worden und das Land ist ein fröhliches geworden, das seine Flagge wiedergewonnen hat." Und so traurig ein solches Ende auch ist, meiner Meinung nach ist es alles andere als schlimm. Außerdem ist in zwei Jahren schon wieder EM und vielleicht klappt es ja dann dort.

Nachdem die Tränen getrocknet waren, rafften wir (wir hatten uns zu sechst das Spiel bei Robin angesehen und nebenbei gegrillt) uns dann doch noch auf und fuhren nach Philadelphia, denn so ganz nebenbei hatten die Amis heute ihren Independence Day und wir wollten uns zumindest noch ein cooles Feuerwerk anschaun.

Zu siebt (Jürgen, ein früherer Arbeitskollege von Siemens, der gerade für geschäftliche Dinge hier angekommen war, kam auch gleich noch mit) liefen wir in der Gegend ums Art Museum herum, wo schon richtig viele Leute zusammengekommen waren. Allerdings muss ich sagen, war die Stimmung für mich sehr enttäuschend. Keinerlei Feierlaune, nur rumsitzen war angesagt. Da konnte selbst Lionel Richie nichts mehr reisen. Erst beim echt grandiosen Feuerwerk gingen die Amis mal etwas aus sich heraus und so hatte der Tag zumindest noch einen relativ guten Abschluss.