Achtung: melancholisch!
Vor einem Monat noch freute ich mich rießig auf meinen letzter Arbeitstag, denn er bedeutete, dass ich endlich Becci wieder in die Arme schließen kann, ein genialer Trip bevorsteht und ich auch Deutschland mit all meinen Freunden und Familie wieder sehe.
Noch immer freue ich mich absolut auf alle diese Dinge, nur wird diese Freude auch von großer Trauer begleitet. Ich finde es wirklich erstaunlich: Als mir vor 6 Monaten jeder gesagt hat, dass ich hier nicht mehr weg wolle, dann habe ich das immer mit einem freundlichen Kopfschütteln ungläubig abgestritten. Jetzt sitze ich hier vor meinem Laptop und weiß gar nicht mit was ich meine Aufzählung an Dingen die ich hier vermisse anfangen soll.
Niemals zuvor ist es mir so schwer gefallen einen Ort zu verlassen und alles hinter mir zu lassen. Ich könnte hier soo viele Leute nennen, die mir alle auf ihre ganz besondere Weise etwas bedeuten. Die Gelegenheit dieses Praktikums ist wirklich einmalig und ich fange an zu begreifen was ein Freund gestern sagte: "Du wirst von dieser Zeit hier noch Jahre lang zehren".
Bevor ich hier aber noch in Tränen ausbreche :) möchte ich mich lieber bei allen bedanken die diese Zeit hier so unvergesslich für mich gemacht haben, ihr seid eine mega-starke Truppe und ich bin überglücklich, dass ich mit diesen Gefühlen gehe und eben nicht froh bin hier weg zu dürfen.
Müsste ich meine Stimmungskurve beschreiben würde ich sagen, dass die ersten 3 Monate definitiv super genial waren, danach kam eine etwas ruhigere 1,5 monatige Phase und in den letzten Wochen ging es nochmals steil bergauf.
Wenn ich eine Liste machen müsste, so stünden an erster Stelle auf jeden Fall die zahllosen Parties im Boathouse, Kildare's, Spence Café, 15North, Ryan's Pub, privat und anderen Orten. Selten habe ich so viel gefeiert wie hier und es war jedesmal einfach nur genial! Ich hoffe, dass ich nun in Erlangen gut aufgefangen werde von meinen Jungs dort! :))
Ebenfalls weit oben stehen die ganzen Ausflüge nach Toronto, Niagara-Fälle, New York, verschiedenste Strände und sonst wohin. Ich habe mir fest vorgenommen das auch in Deutschland fortzuführen, denn hier habe ich wirklich gemerkt wie lange ein Wochenende sein kann und wie weit man in 6h kommt ... und das bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen hier!
Auch meine Arbeit werde ich vermissen, dort aber vielmehr die Leute. Ich bin froh, dass ich die zwei Projekte, die ich begonnen habe auch recht gut abschließen konnte. Natürlich werden sie immer auf die eine oder andere Weise weitergeführt, aber ich gehe mit dem Gefühl wirklich etwas geleistet und meine berufliche Erfahrung erweitert zu haben. Nun kann und wird etwas Neues starten, denn im November werde ich in Forchheim in einem ganz anderen Feld bei Siemens Med eine neue Herausforderung starten (dazu in einem anderen Beitrag aber mehr).
Nicht vergessen möchte ich auch das Land an sich, mal abgesehen von seinem Essen und dem Verkehrsverhalten (dem auf der Straße :D). Ich kann wirklich sagen, dass ich mich fast schon zu Hause fühle. Als ich in den letzten Tage durch die Gegend gefahren bin habe ich bemerkt wie vertraut mir alles ist und wie wohl ich mich inzwischen fühle. Zum ersten Mal könnte ich mir vorstellen hier auch länger zu bleiben, das aber dann nur mit Becci, denn eine noch längere Trennung muss nun wirklich nicht sein.
Sehr viel bedeutet mir auch meine Hostfamily. Die beiden haben sicherlich spezielle Seiten mit denen man auskommen muss, aber ich habe mir hier im Haus immer wohl gefühlt und vor allem die vielen Gespräche und die Teilnahme an ihrem Leben haben nochmal einen ganz besondere Aspekt zu meinem Praktikum hinzugefügt.
Zum Abschluss will ich nochmals hervorheben, dass all die Dinge nichts gewesen wären ohne die Menschen mit denen ich sie verbracht habe. Ich werde euch alle vermissen und ihr mich hoffentlich auch ein bisschen! ;) Die Zeit mit euch war unvergesslich und sie wird für immer ein ganz besonderer Teil in meinem Leben sein.
Ich danke euch von ganzem Herzen!!!